Auf Anregung seiner Freunde hatte sich Adolf Senff 1825 in Rom erfolgreich dem damals allgemein vernachlässigten Genre der Blumen- und Früchtemalerei zugewandt. Er entwickelte dafür eine große Begabung und wurde in Bewunderung für seine Bilder von den Italienern "Raffaele dei Fiori" genannt.
Die zahlreichen in der Galerie Moritzburg vorhandenen Studien und Gemälde von Blumen, Pflanzen und Früchten sind in großer malerischen Delikatesse ausgeführt, mit sicherem Gespür für die Aufteilung der Fläche und die gegenseitige Wechselbeziehung der Farben. Wie häufig bei Senffs Studien sind auch hier die Blüten locker über die Bildfläche verteilt. Der beigegraue Untergrund, der hellere Schattierungen aufweist, trägt zur Leuchtkraft der Farben bei. Das Rot der in der oberen Mitte des Bildes befindlichen Anemone wird durch das Blau und Violett der benachbarten Blüten modifiziert. Weiße Anemonen und Kirschzweige, Frische und Reinheit ausstrahlend, steigern die Wirkung dieser Farben. Durch die zierlichen Formen der wilden Anemone links unten und das Stiefmütterchen erfährt das Bild eine weitere Bereicherung. Senff schildert die Blumen in verschiedenen Ansichten und Stadien, jedoch nicht im wissenschaftlichen Sinn eines Botanikers.
Bezeichnet u.: März 1825 Rom Adolf Senff