Das Doppelporträt im Relief ist auf einem gedrechselten Holzspielstein befestigt. Die Brüder Ludwig X. und Wilhelm IV. von Bayern sind dargestellt, die sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Regierung teilten. Beide Männer sind in schwere Pelzmäntel gekleidet, auf denen jeweils eine großgliedrige Goldkette drapiert ist. Ludwig X. ist im Vordergrund mit Vollbart und einer Klappmütze dargestellt. Sein älterer Bruder Wilhelm IV. trägt hingegen einen gestutzten Kinn- und Schnurrbart, halblange Haare mit Stirnfransen und ein Barett.
Die beiden Herzöge sind sowohl einzeln als auch gemeinsam mehrfach auf erhaltenen Renaissancespielsteinen abgebildet, die Reihung der Köpfe bei den Doppelporträts variiert allerdings.
Die Ersterwähnung findet sich in dem Inventar über die Mömpelgarder Kleinodien von 1741. Dort wurden die Porträts als „Hertzog Mauritz von Sachsen und sein herr bruder Friederich“ gedeutet.
[Delia Scheffer]