Diese bauchige Vase mit kleinem Hals in Zylinderform und kleiner Erweiterung zum Fuß zeigt an der Wandung zwei mit Schleifen und Blumen bekränzte Medaillons. Auf gelbem Grund sind antike Opferszenen in Sepiamalereien dargestellt: ein sitzender Jüngling, welcher eine Nike vor einem Pfosten mit Lanze und Schild hält sowie auf der gegenüberliegenden Seite eine Frau, neben dreibeiniger Schale mit Opferflamme stehend. Der hochgewölbte Deckel mit Rocaille als Handhabe wurde ergänzt. Zahlreiche bekannte Vasenmodelle aus der Volkstedter Manufaktur zeigen charakteristische Formen und Dekore des 18. Jahrhunderts. Durch außergewöhnliche plastische Gestaltungen sowie herausragende Malereien wurde jedes der in Volkstedt gefertigten Ziergefäße zu einem besonderen Einzelstück aufgewertet. Bei diesem einfachen, birnenförmigen Modell kommt die feine Malerei in den Medaillons besonders zur Geltung und läßt einen frühklassizistischen Stil erkennen. Die Malerei wird Franz Kotta (1758-1821), dem Porzellanmodelleur, -maler und späteren Hofkünstler in Rudolstadt, zugeschrieben. [Jeanette Lauterbach]
gekreuzte Gabelmarke, blau unter der Glasur