Blatt 13 (15) von fünfzehn in blaue Broschur gebundenen Ansichten und Plänen des zunächst als Land- und Jagdsitz des Kurfürsten Friedrich Wilhelm errichteten Schlosses in Potsdam mit dem Fasanengarten. Seit 1680 bevorzugter Aufenthaltsort des Kurfürstenpaares und Ausbau zur Nebenresidenz. Die Serie wurde auf kurfürstliche Kosten von dem Hofkupferstecher Johann Gottfried Bartsch nach Zeichnungen des Baumeisters Johann Gregor Memhardt geschaffen. Es sind die frühesten Darstellungen der ab 1660 neuangelegten Schloss- und Gartenanlage. Neben der dokumentarischen Erfassung des Vorhandenen sind auch idealisierte bzw. fiktive räumliche Situationen wiedergegeben. Es ist anzunehmen, dass Memhardts Vorlagen von Anfang an wohl eher für ein höfisch-repräsentatives Stichwerk als für eine exakte Baudokumentation gedacht waren. Ein Titelblatt fehlt.
Originaltitel: Aufführung der Gebäwde im Fahsan-Garten nebst dem Lusthause und Terrasse.
Den Mittelpunkt der Anlage bildete ein kleines bescheidenes, aus Fachwerk errichtetes Lusthaus. Nur sein dreiachsiger Mittelrisalit war vermutlich verputzt und durch einen verzierten Dreiecksgiebel zusätzlich hervorgehoben. Östlich und westlich schlossen sich lange, als Ställe genutzte Galeriebauten an, die eine Verbindung zu den seitlichen Pavillons herstellten. Dort befanden sich die Wohnungen der Fasanenwärter.
Claudia Sommer (2020)