Der Betrachter „liest“ die rahmende Szenenfolge wie im Buch von links nach rechts: Christus zum Kreuz emporsteigend; Der Gekreuzigte mit der trauernden Maria und dem Jünger Johannes; Die Kreuzabnahme; Die Klage um den Leichnam Christi. Die dem Kind mitfühlend zugeneigte Madonna und das Bildprogramm zeigen Einflüsse der Ostkirche; die Kreuzbesteigung ist ein mittelbyzantinisches Motiv, welches in den Evangelien nicht erwähnt wird. Die genannten Ereignisse gehören zu den „Schmerzen Mariae“, im folgenden 14. Jahrhundert ein eigenständiges Thema.