Die Chariten (von cháris, Anmut oder Liebreiz), die im römischen Kontext mit den Grazien gleichgesetzt werden, bilden das göttliche Gefolge der Aphrodite bzw. Venus. Zu ihren Aufgaben gehört es, der Göttin beim Bad und Ankleiden zu helfen. Sie beherrschen ebenfalls die Fertigkeit, mittels der Buntweberei schöne Kleidung herzustellen.
Cháris hat sowohl die Bedeutung einer visuellen Wirkung, die von schön gekleideten und nach dem Bad gesalbten Personen ausgeht, als auch die Bedeutung einer auf Erwiderung zielende, erfreuende Dienstleistung. Strahlen Personen cháris aus, dann wird dies häufig als ein Resultat des Rituals des Badens, Salbens und Einkleidens erklärt, wodurch sich das äußere Erscheinungsbild der Körpergestalt verändert und das Begehren des anderen Geschlechts geweckt wird.
Die drei Grazien dieses Reliefs erinnern ikonografisch an die Grazien-Reliefs des Aphrodite-Tempels in Aphrodisias des 1. Jahrhunderts v. Chr. (AVS)