Das Gemälde „Trocknende Wäsche“ gibt Einblick in den Alltag in Worpswede. Mit ihrer weiblichen Sensibilität für die kleinen Dinge, machte Hermine Overbeck-Rohte das banale Trocknen von Wäsche zu einem Hauptmotiv für ihre Kunst. Die strahlend weißen Kleidungsstücke setzte sie vor der rotbraunen Häuserwand in Szene, während der Rest des Bildes hauptsächlich von dem Garten des Hauses eingenommen wird. Die Blätter der Büsche und Bäume betonte die Künstlerin mit pastosem Farbauftrag, d.h. die Ölfarbe wurde besonders zähflüssig aufgetragen und so auf der Leinwand eine Struktur geschaffen. Ein für Hermine Overbeck-Rohte typisches Detail ist die im Bild eingebaute Diagonale, die man in sehr vielen ihrer Kunstwerke wiederfinden kann. Hier ist es der sich in das Bild hinein verjüngende Zaun, der quer durch die Szene läuft. Insgesamt ist das Gemälde typisch für ihre Kunst aus der Zeit in Worpswede. Sie ließ sich in diesen Jahren nicht nur von der Landschaft des Teufelsmoors inspirieren, sondern auch von ihrer direkten dörflichen Umgebung in Worpswede. So beschäftigte sie sich immer wieder mit den Gebäuden des Dorfes und stellte Szenen aus dem alltäglichen Leben in Worpswede dar.