Bei der anderen, farbigen Tapete, vermutlich auch in Paris bei Dufour gedruckt, vermutete man einen Ausschnitt aus der sogenannten „Äneas-Tapete“; eine Szene wurde als das beliebte und oft dargestellte Motiv mit der Königin Dido in Karthago interpretiert.
Vier Tapetenbahnen sind als Folge von vier Szenen zusammengesetzt, dazu gibt es noch drei Einzelszenen. Man muss davon ausgehen, dass die Tapete weder vollständig noch in der vom Hersteller vorgesehenen Reihenfolge montiert ist. Die Äneas-Interpretation erwies sich jedoch als nicht mehr haltbar in Ermangelung entsprechend interpretierbarer Szenen.
Als eine der Vorlagen bzw. Grundidee könnte vielmehr Raphaels „Schule von Athen“ in den Stanzen des Vatikan gedient haben. Zahlreiche Personen halten Schriftrollen oder Tafeln und verweisen damit auf Gelehrte bzw. auf eine Lehrtätigkeit. Auf sechs der sieben Motive lassen sich Gelehrte des griechischen Altertums recht genau deuten. Deswegen soll diese Tapete ebenfalls als „Die Schule von Athen“ bezeichnet werden.
Auf den drei Einzelszenen sind der Mathematiker Euklid, roter Mantel und Zirkel in der Rechten und die Philosophen Sokrates, roter Mantel, und Platon, grüner Mantel, zu sehen.