Ilse Decho (1915–1978) gehört zu den bekanntesten Designerpersönlichkeiten in der ehemaligen DDR. Populär und weitverbreitet waren vor allem ihre Entwürfe für die Porzellan- und Glasindustrie. Parallel dazu entwarf sie seit den 1950er Jahren auch Kleinserien und Einzelstücke in Glas. Das flaschenförmige Gefäß hat sie im Glaswerk Gustav Fischer herstellen lassen, das wohl auch die Oberflächenätzung realisierte. Die Eleganz der extrem schlanken Form wird durch den zarten Farbverlauf und die abnehmende Dichte des Ätzdekors betont. Vergleichbare skandinavische Glasarbeiten, die mehr zur organischen Form hin tendieren, hat Decho mit sicherem Gefühl für die strengere Form verändert. Dafür spricht auch das Einblasen der Glasmasse in eine Form, das der Kontur Schärfe und Präzision verleiht.
Erworben aus dem Nachlass der Entwerferin, 1978.