Die Firma Rudolf Stoll KG entwickelte und baute in den 1950er und 60er Jahren eine Reihe mathematischer Modelle. Der größte Teil basierte auf Forschungsergebnissen des Mathematischen Instituts der Humboldt-Universität unter Leitung von Professor Kurt Schröder. Wie in der DDR üblich, unterlag die Durchführung der Arbeiten einem Genehmigungs- und Prüfungsverfahren beim Staatssekretariat für Hochschulwesen. Die angefertigten Modelle sind im Katalog „Lehrmodelle für Mathematik“ (Rudolf Stoll KG Berlin NO 18) zusammengestellt. Die meisten der im Katalog enthaltenen Modelle wurden vom II. Mathematischen Institut der DDR entworfen.
Beim hier gezeigten Modell handelt es sich um eine stereographische Projektion. Diese veranschaulicht die Übertragung der Inversion auf die Kugel. Punkte, die in Bezug auf den Bildkreis des Äquators invers liegen, gehen in spiegelbildlich zur Äquatorebene gelegene Kugelpunkte über. Das originale Erscheinungsbild, das Gewinde, befindet sich zwischen den Kugeln des Modells und der Grundplatte, aber das Gewinde ist nicht mehr vorhanden.