Der Lampenspiegel zeigt einen Fuchs mit Umhang, der versucht mit der Leimrute einen im Baum hockenden Vogel herunterzuholen.
Die Darstellung bezieht sich entgegen anderslautender Forschungsmeinungen möglicherweise nicht auf die äsopische Fabel 'Vom Fuchs und vom Raben', in der der Fuchs dem Raben den Käse entlockt, sondern auf eine andere Fabel des griechischen Dichters Aisopos aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.: 'Vom Vogelsteller und der Schlange'.
In dieser Erzählung geht ein Jäger mit einer Leimrute auf Vogelfang. Als er auf einem Baum eine Drossel sitzen sieht, nimmt er die Rute und versucht den Vogel vom Baum zu holen. Dabei tritt er unbemerkt auf eine Schlange. Diese beißt ihn, und noch im Sterben gesteht sich der Vogelfänger ein, dass er, während er ein anderes Lebewesen fangen wollte, selbt von einem in den Tod getrieben wird; frei nach dem Spruch: "Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg auch keinem andern zu". (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom