Die literarische Figur des Sir John Falstaff kam erstmals in den Stücken °Heinrich IV.°, Teil 1, °Heinrich IV.°, Teil 2 und °Die lustigen Weiber von Windsor° von William Shakespeare vor. Es handelt sich um einen wohlbeleibten, trink- und raufsüchtigen Soldaten, der in °Die lustigen Weiber von Windsor° als zur Selbstüberschätzung neigend und in °Heinrich IV.° als melancholisch dargestellt wird. Der Name °Falstaff° wird oft für einen dicken Angeber und Genießer verwendet. Falstaff steht an einem Tisch (rechts, gedeckt mit rotgemustertem Teppich, darüber weiße gemusterte Decke; auf dem Tisch Metallkrug). Falstaff selbst vor dunklem Hintergrund in Bildmitte, den Beschauer anlächelnd und mit einem Metallbecher zuprostend. Rötlichbraunes Wams der 1.Hälfte des 16.Jh.. Am Gürtel rechts Dolch und Tasche, Barett mit herabfallendem Tuch, feister Körper und volles, gerötetes Gesicht. Weißer Kinn- und Schnurrbart. Links unten signiert und datiert: E. Grützner 1907.
Eduard von Grützner (1846-1925) war ein deutscher Genremaler des 19. Jahrhunderts, der bereits zu Lebzeiten ein sehr gefragter Künstler war. 1865 besuchte der junge Künstler die Münchner Kunstakademie, wo er zuerst die Malklasse von Herman Anschütz besuchte und 1867 in die Klasse Historienmalers Carl Theodor von Piloty überwechselte. Danach gründete er sein eigenes Atelier in München. 1874 heiratet er Barbara Link, die 1884 verstarb. Im Jahr 1885 ernannte ihn die Akademie der bildenden Künste zum Ehrenmitglied. Ein Jahr später wurde ihm der Professorentitel verliehen. 1888 heiratet er Anna Wirthmann. 1916 wurde Grützner von König Ludwig III. von Bayern in den Adelsstand erhoben und durfte sich von nun an "Eduard Theodor Ritter von Grützner" nennen.