Eine 20-Pfennig-Briefmarke aus der Briefmarkenserie "40. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus". Die Briefmarke wurde vom Grafikdesigner Manfred Gottschall 1985 in der DDR entworfen.
Abgebildet ist der FDGB- und SED-Funktionär Adolf Hennecke, der als Bergmann Namensgeber der Hennecke-Aktivistenbewegung in der DDR wurde. Diese Bewegung hatte die Stachanow-Bewegung als Vorbild, die eine sowjetische Kampagne zur Steigerung der Arbeitsproduktivität war. Hennecke wurde 1948 ausgewählt, um nach dem Vorbild des sowjetischen Bergmanns Alexej Stachanov eine Aktivistenbewegung in der Sowjetischen Besatzungszone (später DDR) zu initiieren.
Henneckes Normübererfüllung wurde zum Auslöser der Hennecke-Bewegung. Am 13. Oktober 1948 fuhr Hennecke in den Karl-Liebknecht-Schacht des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers ein und förderte statt der üblichen 6,3 Kubikmeter (Hauer-Norm) in einer gut vorbereiteten Schicht 24,4 Kubikmeter Kohle. Die Abbaustelle hatte er sich am Tag zuvor ausgesucht. Damit erfüllte er die Arbeitsnorm mit 387 Prozent. Für diese Leistung erhielt Hennecke 1,5 Kilogramm Fettzulage, drei Schachteln Zigaretten, eine Flasche Branntwein, 50 Mark Geldprämie sowie einen Blumenstrauß des Kollektivs. Ein Jahr später 1949 erhielt er als eine der ersten Personen den neu gestifteten Nationalpreis der DDR I. Klasse, der mit 100.000 Mark dotiert war.