Alexander Mohr war ein aus Trier stammender Maler, der jedoch viel reiste und Wohnsitze in Paris und Athen hatte. Bereits in seiner Studienzeit in Paris faszinierte ihn die griechisch-römische Mythologie. In seinem Nachlass befindet sich ein undatierter Briefentwurf, in dem er schreibt, dass er sich der »Wiedererweckung der Antike mit modernen malerischen Mitteln« widmen möchte. Während in seinem Frühwerk die mythologischen Szenen noch gegenständlich sind, greift Mohr ab etwa 1950 auf kubistische Stilmittel zurück und zeigt meist mehrere Szenen eines Mythos auf einer Leinwand. In Ovids Metamorphosen weist Pomona, Göttin der Baumfrüchte, ihren zukünftigen Ehemann Vertumnus, einen Gott der Jahreszeiten und der Ernte, mehrfach ab. Schließlich nähert er sich ihr in Gestalt einer alten Frau, da Männer ihren Garten nicht betreten durften. Derart verwandelt erzählt er Pomona eine berührende, metaphorische Geschichte über Pflanzen und überzeugt sie so, ihn zu heiraten.