Das Miniaturbild zeigt die Darstellung dreier Zechner in Begleitung zweier Damen, die in einem Wirtshaus ausgelassen feiern. Rechts oben in der Ecke der Gouache hat der Künstler einen Spruch in frühneuhochdeutschen Majuskeln angebracht, der sich auf die Darstellung bezieht: °O DAS MAN SIE NUR DAPFFER HAUW.° In einem großen Saal mit rundbogigen Fensternischen und Schränken an den Pfeilern wurde ein Tisch für die Gäste gedeckt. Während ein Gast eine der Damen liebkost und sein Glas erhebt, trägt eine Magd gerade einen Kuchen (oder eine Quiche) mit eingesteckter Nelkenblüte auf. An einer Anrichte gegenüber der Szene bereiten zwei Frauen weitere Speisen zu. Sicherlich geht es bei dem Motiv der Darstellung um den Tatbestand der Völlerei, die der Künstler kritisch bewertet. Ggf. handelt es sich um eine Illustration zu einem literarischen oder volkstümlichen Werk.
Besserer wurde um 1600 in Speyer geboren und kam um 1640 zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges nach Straßburg, wo er das Bürgerrecht erhielt und im Alter von 57 Jahren gestorben ist. Er verfügte wohl um gute Verbindungen zu Straßburger Sammlern aus dem reichen Bürgertum der Stadt. Darüber hinaus hielt er Kontakt zu dem Künstlerkreis um Friedrich Brentel.