Schulterstück. - Zwei Porträtzeichnungen Ahlborns von der Hand Kestners sind überliefert. Diese wurde wahrscheinlich während des ersten Romaufenhaltes angefertigt.
Nach einer Lehre bei einem Zimmermaler (heute mit dem Beruf des Malers oder 'Anstreichers' gleichzusetzen) trat Wilhelm Ahlborn 1819 in Berlin in die Akademie der Künste ein, wo er ab 1822 bei Karl Wilhelm Wach Malerei studierte. Der Akademiepreis (1826) für das Gemälde des Neuen Palais in Potsdam ermöglichte ihm eine Italienreise, die er 1827 antrat. Neben Stationen in Florenz und Ascoli lebte und arbeitete er hauptsächlich in Rom. Hier war er einer der Mitbegründer des Römischen Künstlervereins. Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde Ahlborn 1833 Mitglied der dortigen Akademie. Hier konvertierte er, gemeinsam mit seiner Frau Therese, zum katholischen Glauben. Das Paar kehrte 1840 nach Italien zurück, wo Ahlborn dauerhaft blieb. Sein endgültiger Wohnsitz wurde 1847 Rom.
Zeigen seine Bilder in den frühen Jahren seines Schaffens hauptsächlich italienische, norddeutsche und Tiroler Landschaften, ist nach dem Tod seiner Frau (1841) ein zunehmender Wandel zu spüren, der sich in einigen religiösen Arbeiten äußerte und ab 1848 an einem christlich-historischen Sujet abzulesen ist. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
Die Zeichnung ist nur noch als Foto erhalten; das Original ist ein Kriegsverlust