Auf einem Steinblock sitzt Dido mit vorgeneigtem entblößtem Oberkörper, den Blick auf einen Dolch in ihrer Rechten gewandt. Die Spitze ist auf ihren Leib gerichtet. Den Ellenbogen auf das rechte Knie gestützt, steht sie unmittelbar vor dem Freitod. Ihre ursprünglich feinen Gesichtszüge sind herb, das zuvor gepflegte Äußere wirkt nun verwahrlost, der für seine Schönheit gerühmte Körper plump. Lediglich ein Tuch ist noch um ihre Schenkel geschlungen.
Der Dido-Stoff wurde zuerst von Timaeus aufgezeichnet und später von Vergil in der Aeneis in leicht veränderter Form beschrieben. Bei Vergil verliebte sich Dido, die Königin von Karthago, nach dem Tod ihres Gatten in den Trojaner Aeneas, den sie jedoch auf Geheiß der Götter verlassen musste. Daraufhin tötete sie sich durch das Schwert.