Das Foto bezeugt nicht nur ein interessantes Detail beim Umbau des Palastes Barberini, sondern zugleich auch die Machtfülle von General Friedrichs, die er in seiner Lieblingsrolle als unumschränkter (Bau)Herr der Stadt besaß. Wie Hitler in Berlin ließ er sich in Potsdam 1:1-Teilmodelle von Bauten errichten, um deren Wirkung in natura zu überprüfen. Bekannt ist dies u.a. für den 1938 vollendeten Neubau des Tiergesundheitsamtes in der Templiner Straße. In diesem Fall handelte es sich um das von der Stuckateurfirma Moldenhauer im April 1936 gelieferte 1:1-Modell eines Altans vor dem Kopfbau des Nordflügels. Das größtenteils aus Holz und Gips bestehende Modell war über zehn Meter breit und fast neun Meter hoch. Nachdem es ein halbes Jahr stand und Friedrichs nach eigener Aussage „Wochen und Monate“ mit sich gerungen habe, kam er endlich „in einem langsamen inneren Prozess von dem durch den Modellbau (…) sichtbar gemacht Plan“ wieder ab. Kosten dieses Ringens: 1.400 RM aus der Stadtkasse. [Thomas Sander]