Von Meister Georg von Speier (auch bekannt als "von Gontem" = Guntheim) im Auftrag der Familie Dalberg für die Kirche St. Peter in Worms-Herrnsheim gegossen. Am oberen Rande zwischen zwei Profilringen einreihige, durch kreuzförmiges Signet gegliederte spätgotische Minuskel-Inschrift: "anno + dni + M + CCCC + LXXXII + oosanna + heis + ich + meinster + iorg + zu + spier + gos + mich + zu + s + petrus+ er + lud + ich". Unter dieser Inschrift vorne Relief mit Hl.Petrus, erkenntlich am attribuierten Schlüssel. Unterhalb des Petrus zwei Wappenschilde der Familie von Dalberg. Gegenüberliegend befindet sich auf der Glockenwandung eine erhabene Muttergottes mit Kind. Den unteren Kranz der Glocke ziert eine spätgotische Laubwerkranke. Der dazugehörige Klöppel fehlt. Das Gewicht soll nach Fritzen 1200 kg betragen, diese Angabe scheint zu hoch zu sein. 250-450 kg sind wohl realistischer. / Provenienz: Die Glocke kam Anfang des 20. Jahrhunderts (ca. 1907) als Geschenk von Heinrich Mühlberger aus Speyer in die Sammlung des Historischen Museums der Pfalz. Der Überlieferung nach hatte die Glocke am Fronleichnamstag 1907 beim Läuten einen Riss erlitten, so dass sie zum Läuten untauglich geworden war. / Die Glocke gehört zu den ältesten Glocken in Südwestdeutschland. / Georg von Guntheim war als Glockengießer und Büchsenmacher u.a. in Speyer und Straßburg tätig. Lebensdaten sind unbekannt: Geburtsjahr um 1450, Sterbejahr um 1507. [Ludger Tekampe]