Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschonten auch Halberstadt nicht. Die Stadt wurde von beiden Parteien mehrfach besetzt und belagert, geplündert, terrorisiert, verwüstet und ausgehungert sowie immer wieder zu hohen Kriegskontributionen gezwungen. Während dieser Schreckenszeit wechselten auch wiederkehrend die Konfessionen des Bistums, der Kleriker und der Stadt. Die protestantischen Bischöfe des Bistums verfügten weiterhin nicht über das Münzprivileg und ließen keine Münzen in Halberstadt schlagen. 1648 ging das Bistum als weltliches Fürstentum in brandenburgischen Besitz über.
Nachdem das Domkapitel, vermutlich aufgrund fehlender Finanzmittel und der grundsätzlichen Unklarheit über ihr Weiterbestehen, im Jahr 1631 die Prägung von Kapitelmünzen beendet, macht die Stadt von seinem Münzrecht Gebrauch. In den Jahren 1633 und 1634 werden auch wenige Pfennige ausgemünzt. Sie sind einseitig geprägt und heute recht selten. Dieser Pfennig von 1634 ist außerhalb des Domschatzes nicht nachgewiesen. Er zeigt ein unbehelmtes ovales Stadtschild und darüber die Jahreszahl mit einem mittig eingefügten H, in der Form: 16 H 34. (C. Heinevetter)