Dieser Majolika-Tafelaufsatz war ein Hochzeitsgeschenk des Sozialdemokraten August Bebel an Adolf Geck und Marie Moßmann im August 1891. Die Schale ziert eine Figur des griechischen Hochzeitsgottes Hymenaios, der mit einer Fackel den Weg des Paares beleuchten soll, zwei Putti und Schildkröten stehen für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit der Liebe.
August Bebel, ab 1892 Vorsitzender der SPD, hatte nicht wenig Anteil daran, dass Marie und Adolf Geck ein Paar wurden. Er galt als Ehestifter und als politischer Wegweiser für die junge Marie Moßmann. Schließlich hatten sich die beiden Ehepartner bei der Diskussion der Thesen von Bebels Werk "Die Frau und der Sozialismus" angefreundet. Das Paar zog in Gecks Heimatstadt Offenburg. Geck war damals Vorsitzender der badischen SPD und hatte 1880/81 die Herausgabe des "Volksfreundes" übernommen, der bald zum Parteiorgan der badischen SPD avancierte.