In einer Fabrikhalle der Schwermaschinenindustrie stehen sechs Arbeiter ihrem Capo gegenüber. Mit seinem ergrauten Haarkranz und dem grauen Vollbart ist er eindeutig der Älteste. Seine aufrechte Haltung strahlt Würde und Selbstbewusstsein aus. Obwohl der verlegene, hoch aufgeschossene Lehrling ihm gratuliert, ist es doch der Vorarbeiter, der dem Jüngeren jovial die Hand entgegenstreckt und ihm freundlich ins Gesicht blickt. Sämtliche Kollegen haben an das Dienstjubiläum des Seniors gedacht. Nur der Abteilungsleiter hat den Anlass vergessen.
Der soziale Aspekt war von Zille wohl keineswegs intendiert, ist jedoch integraler Bestandteil des Motivs. Anhand dieses kleinen Beispiels wird gezeigt, dass die langjährigen Leistungen verdienter Mitarbeiter seitens ihrer höher stehenden Vorgesetzten ganz einfach vorausgesetzt, ansonsten aber ignoriert wurden und keinerlei Wertschätzung erfuhren. Demgegenüber steht das neue Selbstbewusstsein der Industriearbeiter und ihr Anspruch auf Anerkennung ihrer Arbeit. Sie wird ausgedrückt in der beinahe als selbstverständlich empfundenen Erwartungshaltung, der Chef müsse zu diesem Anlass "doch was zum besten jeben".