Pfalzgraf Johann Casimir (1543-1592) mit seinen Truppen im Gefolge von Henri I. de Bourbon, Prinz von Condé (1552-1588) und Niclas von Hatstat zwischen Straßburg und Mosel (Saint-Nicolas-en-Forêt?) auf dem Feldzug nach Frankreich zur Unterstützung der französischen Hugenotten. Auf dem Blatt ist als Datierung der 8. Dezember 1576 angegeben. Der Wittelsbacher Johann Casimir war als Sohn des regierenden Kurfürsten von der Pfalz Friedrich III. (1515-1576) geborener Pfalzgraf bei Rhein, ab 1559 Landesherr von Pfalz-Lautern und von 1583 an einflussreicher Administrator des Kurfürstentums Pfalz. Johann Casimir, der Universitäten in Paris und Nancy besucht hatte, unterstützte in mehreren Feldzügen (1567, 1575/76 und 1578) mit eigens angeworbenen Truppen die Protestanten in Frankreich und den südlichen Niederlanden. Das grafische Blatt zeigt Truppen im sechsten Hugenottenkrieg, der letztlich für die protestantisch-calvinistische Seite mit einem Erfolg endete, denn der französische König Heinrich III. musste den Hugenotten freie Religionsausübung und Zugang zu allen Ämtern zusichern.
Der Stich entstammt der zwischen 1569 und 1627 entstandenen und mehr als 400 Blätter umfassenden Sammlung der "Geschichtsblätter" von Frans Hogenberg und dessen Sohn Abraham Hogenberg. Dort wird er mit der Nummer 120 aufgeführt. [Ludger Tekampe / Johanna Kätzel]