Flugblatt von 1631 mit der Darstellung des verwundeten Tilly, des Feldherrn der katholischen Partei im Dreißigjährigen Krieg
4 Spalten, 16 Knittelverse; 2 Knittelverse, 1 Paarreim und Sprichwort im Bild
In der Schlacht von Breitenfeld am 6. September 1631 wurde der katholische Heerführer Graf von Tilly schwer verletzt. Das Flugblatt interpretiert dies als Strafe Gottes für die Zerstörung Magdeburgs am 10. Mai bzw. 20. Mai 1631.
Die Darstellung zeigt den kranken Tilly in einer kastenförmigen Sänfte liegend, getragen von zwei Pferden mit Reitern. Im Hintergrund sind Soldaten und ein Schlachtfeld dargestellt.
Das Gedicht unter der Darstellung ist in fünf Spalten aufgeteilt. Darin beklagt Tilly die rasche göttliche Vergeltung der sogenannten Magdeburger Hochzeit in Gestalt des Langen Fritz.
Der Lange Fritz war schwedischer Rittmeister und verfolgte Tilly, nachdem dieser verwundet wurde. Nur knapp entkam Tilly, was das Gerücht aufkommen ließ, Tilly besäße magische Kräfte zur Abwehr jeglicher Waffen. Der katholische Heerführer starb jedoch ein knappes Jahr später an einer erneuten Verletzung.
Zugeschrieben wird dieses Blatt Jakob van der Heyden.