Zu den Freizeitvergnügungen in Dortmund gehörte auch schon damals der Sport. Fußball, Leichathletik, Eiskunstlaufen, Boxen, Radrennen lagen in der Publikumsgunst ganz oben. 1925 hatte man für Großveranstaltungen aller Art die Westfalenhallen errichtet. Sie war und ist Austragungsort für zahlreiche "Sportevents", besonders bekannt wurde sie über die Grenzen hinaus bis in die Niederlande, bis nach Frankreich und Italien durch die zahlreichen Radrennen. Auch das aus den USA stammende "Sechstagerennen" wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Schon ein Jahr nach der Eröffnung der Westfalenhalle fiel der Startschuss zum ersten Rennen dieser Art. Gerta Overbecks Zeichnung erzählt davon: Unterhalb der vollbesetzten Zuschauertribüne rasen die Fahrer über die Bahn. Im Innenraum halten sich die Mannschaften und Betreuer auf. Nach mehreren Stunden Fahrt wurden die Fahrer einer Mannschaft durch einen anderen Teamkollegen ersetzt. Während sich der eine Sportler von einer Pritsche erhebt, um in den Wettkampf zu starten, kann sich der erschöpfte Kämpfer im Mittelpunkt des Bildes in seine verdiente Ruhepause begeben.
Das begeisterte Publikum, reichte vom Generaldirektor bis zum Arbeiter, vom Greis bis zum Kleinkind. Als die Nationalsozialisten diese "undeutsche" Sportart verboten, waren viele der beliebten Dortmunder Rennfahrer gezwungen, ach Amerika zu gehen. Gerta Overbeck stammte aus einer angesehenen Dortmunder Honoratiorenfamilie. Sie verlebte ihre Jugend in Cappenberg bei Lünen, bevor sie sich in Düsseldorf zur Zeichenlehrerin ausbilden ließ. 1919 wechselte sie aus dem Schuldienst zur Kunstgewerbeschule nach Hannover, wo sie die entscheidenden Impulse für ihre künstlerische Entwicklung erhielt. Gerta Overbeck gilt als eine der bedeutendsten weiblichen Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit. C.A.