In der Antikensammlung des Museum August Kestner sind drei Objekte nachgewiesen, die aus der Sammlung Schiller über Philipp Lederer nach Hannover gelangt sind. Darunter befindet sich auch die Gefäßapplike in Form einer tragischen Maske.
Die Maske aus hellblauem, in die Form gepresstem Glas war ursprünglich ein Schmuckdekor an einem Gefäß. Maskenförmige Verzierungen fanden sich häufig an Gefäßen. Vor allem bei Kannen aus Metall, wo sie unterhalb der Henkel am Gefäßbauch angebracht waren, sollten diese Verzierungen Lötstellen verdecken sowie eine statische Verstärkung erzielen. Bei der Umsetzung der Metallgefäße in das Material Glas wurde dieses ursprünglich technisch notwendige Detail zu einem rein formalen Schmuckdekor. Funktionalität spielte keine Rolle mehr. Die vorliegende Maske entstand im Prozess einer seriellen Produktion durch Pressen der zähflüssigen Glasmasse in eine einteilige Form. (AVS)