Darstellung/ Ikonographie: Das 1610 geschaffene Epitaph war Teil der Emporenbrüstung in der Frauenkirche. Es wurde laut Inschrift von Hans Möller in Andenken an seinen 1597 verstorbenen Schwiegervater Christoph Kottig gestiftet. Unter der Emporenbrüstung war ein Konsolbrett angebracht. Die rechteckige Haupttafel gliedert sich in das Mittelbild mit der Taufe Christi im Jordan und zwei Seitenfeldern, in denen jeweils oben ein Schriftfeld ausgebildet ist, während links die männlichen und rechts die weiblichen Familienmitglieder erscheinen. Das linke Schriftfeld erinnert an den 1619 verstorbenen Kaufmann Hans Möller. Er ist unter der Inschrift zusammen mit sechs Söhnen abgebildet. Die Reihe wird von zwei bereits als Kleinkinder verstorbenen Jungen beendet. Ein Engel legt ein totes Kind auf einen Altar. Der zugehörige Bibeltext aus der Offenbarung des Johannes (Offb 21,3–4) beschreibt das ewige Reich Gottes, in dem die Menschen ohne Leid und Schmerz leben werden. Rechts sieht man die namentlich nicht bekannte Ehefrau, die Tochter von Margarete und Christoph Kottig, zusammen mit drei Töchtern. Hinter der jüngsten, schon verstorbenen steht ein Engel, der tröstend auf den Psalm 71 verweist. Das Mittelbild spielt mit der Taufe Jesu subtil auf die Auferstehung Christi an (vgl. Epitaph Nebenmich), wodurch nochmals die Hoffnung auf Erlösung durch Jesus Christus zum Ausdruck gebracht wird. Das rechte Schriftfeld wurde leer gelassen. Hier war ein Eintrag für Hans Möllers Ehefrau vorgesehen, die nach 1619 gestorben sein muss. Das Konsolbrett ist ebenfalls den Schwiegereltern Hans Möllers gewidmet. Wie bei anderen Konsolbrettern auch gliedert es sich in ein Mittelbild und zwei Inschriftentafeln. Die Memorialinschriften verweisen auf den 1597 verstorbenen Christoph Kottig und seine 1598 verstorbene Frau Margarete. Diese sind im mittleren Familienbildnis zusammen mit ihren Kindern – fünf Söhnen und fünf Töchtern, die alle das Erwachsenenalter erreichten – unter dem Kruzifix abgebildet.
Zur Person/ Familie: Gemäß ehemals vorhandener Memorialinschrift war Hans Möller (1567-1619) , Glaser und Kaufmann (Kramer, Handelsmann). Weiterhin sind familiäre Verbindungen zu bedeutenden Zittauer Familien, wie der Familie Schnitter und Nesen, nachweisbar. Er wohnte in der Neustadt, Christoph Kottig, Mannstäschner, in der Hintergasse (Lindenstraße 4). Kommentar: Die Malerei schuf der Maler, der auch für einige andere Epitaphien verantwortlich zeichnete. Das Epitaph ist insgesamt von einfachem künstlerischen Anspruch.