Darstellung/ Ikonographie: Das Epitaph war Teil einer Emporenbrüstung in der Frauenkirche und gleicht in seinem Aufbau den ähnlich gestalteten Epitaphien, die gleichfalls 1611 angefertigt wurden. Im Mittelbild ist Hiob dargestellt, der die ihm auferlegten Schicksalsschläge tapfer erträgt und sich nicht von seinen angeblichen Freunden verwirren lässt. Die Darstellung folgt dem in der Epitaphkunst weit verbreiteten Bildthema „Hiob im Elend“. Das alttestamentliche Thema war deshalb so beliebt, weil im Buch Hiob die leibliche Auferstehung der Verstorbenen vorhergesagt wird (Hiob 19,25–27). Dieser Bibeltext wird auf dem zugehörigen Konsolbrett zitiert. Dessen äußere Zierfelder wurden frei gelassen. Links neben dem zentralen Bild knien die männlichen und rechts die weiblichen Mitglieder der Familie Breuer, darüber befinden sich Felder für Inschriften. Die Memorialinschrift zu den männlichen Familienmitgliedern blieb allerdings unausgeführt.
Zur Person/Familie: Das Epitaph stiftete Zacharias Breuer 1611 zum Gedächtnis an seine 1595 verstorbene Frau Justina. Das Paar hatte vier Söhne und vier Töchter, von denen 1611 ein Sohn und eine Tochter bereits verstorben waren. Zacharias Breuer bewohnte auf der Ponsengasse (Marschnerstraße) ein Gartengrundstück.
Kommentar: Die Handschrift des Malers lässt sich bei zahlreichen anderen Epitaphien wiederfinden. Auch bestimmte Details der Inschrift verbinden es mit anderen, so die Epitaphien Leutiger / Scheps / Hopstock und Uhle /Schubert. Zur verwendeten Grafik für die Komposition der zentralen Szene siehe den Beitrag von Rudolf Bönisch.