Den früheren Überlieferungen zufolge wird Bacchus, um ihn vor Heras Grausamkeiten zu schützen, nach seiner Geburt von seinem Vater Zeus an Hermes übergeben. Hermes bringt ihn zu den Nymphen und Silen nach Nysa, unter dessen Obhut und Fürsorge er fortan aufwächst.
Auf diesem spätklassizistischen Relieftondo wird Bacchus als Knabe dargestellt. Er reicht einer Nymphe einen Kelch. Die Nymphe hält in ihrer rechten Hand einen mit Weinlaub umrankten Thyrsos, an dessen Spitze ein Pinienzapfen befestigt ist. Der Stab ist ein Attribut des Weingottes. Mit ihrer anderen Hand greift sie nach dem Kelch. Während sich der kleine Bacchus mit seinem Arm auf ihren Oberschenkel stützt, wirft er ihr einen liebevollen Blick zu. Beide sitzen auf einer Art Sockel vor einem angepflockten Rebstock. Neben der Nymphe steht ein mit Trauben gefüllter Korb. Da der Wein und der gefüllte Korb als ein Sinnbild der Erntezeit bzw. des Herbstes interpretierbar ist, kann die Reliefdarstellung als Allegorie des Herbstes angesehen werden.
Das Relieftondo besteht aus unglasiertem Porzellan, dem sogenannten Biskuitporzellan. Das Material wurde besonders gerne im Klassizismus für die Herstellung von Skulpturen verwendet, da es dem teureren Marmor sehr ähnlich sieht.