Liegende Einzylindermaschine mit Kolbenschiebersteuerung aus dem Jahr 1959. Drehzahl max. 250 U/min., Dampfdruck 15 bar, Gegendruck 0,5 bar. Die 8500 kg schwere Maschine leistete 150-200 PS. Sie treibt einen Drehstromgenerator der Firma Garbe-Lahmeyer & Co. (Aachen) an, der 1940 gebaut wurde.
Die Maschine stand in der der Backnanger Lederfabrik Karl Häuser, in der seit 1871 Dampfmaschinen zum Einsatz kamen.
Solange es noch nicht überall Kraftstrom gab, wurden in einigen Gerbereien schon um die Jahrhundertwende kleinere Dampfmaschinen eingesetzt. Die Maschine wurden zum Antrieb der Gerbfässer und der nach und nach aufkommenden Lederbearbeitungsmaschinen genutzt.
Der erforderliche Dampf wurde durch Kohlefeuerung in einem angeschlossenen Kessel erzeugt und mit Hilfe von Rohren auf die Dampfmaschine geleitet. Die durch den Druck entstandene Kraft wurde mit Riemen über Transmissionen auf die Fässer und Maschinen übertragen. Der dabei anfallende Abdampf wurde zur Bereitung von warmem Wasser, zur Beheizung der Gerberei und Trocknung der Leder verwendet.
Mit der Einrichtung von Gleichstromanlagen wurden Generatoren an die Dampfmaschine angeschlossen. Durch den Einsatz von Elektromotoren konnten verschiedene Arbeitsgänge in Gruppen aufgeteilt werden. Dadurch entfiel der Transmissionsantrieb. Erst der Einsatz von Drehstrom ermöglichte die Umstellung auf Einzelantrieb mit Keilriemen.