Dieses Andachtsbriefchen, auch Brevern oder Breverl genannt, besteht aus einem ursprünglich mehrfach gefalteten bilderreichen Papier in dessen Zentrum eine kleine vergoldete und bemalte Madonnenfigur aus Pappmaché und ein kleines Holzkreuz angebracht sind.
Beim so genannten Breverl (von lat. "breve" für einen kurzen lateinischen Text) handelt es sich um eine Miniatur-Devotionalie, die hauptsächlich in Österreich und Süddeutschland Verbreitung fand. Ein Breverl besteht in der Regel aus einem oder mehreren klein zusammengefalteten Zetteln mit Gebeten, Bildern und Symbolen, die in kleinen Hüllen oder Etuis aufbewahrt wurden. Viele der Breverln wurden in Nonnenklöstern hergestellt, wo man sich ihrer Anfertigung mit großer Sorgfalt und Muße widmete. Breverln setzten sich aus einer kuriosen Sammlung von religiösen Texten und Zeichen zusammen, die in Form von Miniaturen wiedergegeben wurden.
Andachtsbriefchen wie dieses aus dem Hardtmuseum in Durmersheim bei Karlsruhe dienten einerseits der persönlichen Andacht beim Gebet, waren gleichzeitig aber auch in ihrer Funktion als eine Art Schutzamulette vor Unheil im Umlauf und stellten den Besitzer unter die besondere Fürsorge Gottes.