Ein Bogen aus rötlichem Holz, an dessen eines Ende noch ein kleiner Rest einer Raphia-Sehne gebunden ist. Er hat an beiden Enden dicke Kerben und auf jeder Seite ein je unterschiedliches umlaufendes Bandmuster eingeschnitzt.
Die Herkunft des Bogens konnte bisher nicht eindeutig bestimmt werden. Vermutlich stammt er aus einem westafrikanischen Land (Ghana oder Elfenbeinküste). Möglich ist jedoch auch, dass der Bogen aus der heutigen Republik Kongo kommt.
Das Objekt wurde vom Ulmer Kaufmann Christoph Weickmann für seine Kunst- und Wunderkammer erworben und ist im Inventar zu Weickmanns Sammlung von 1659 erwähnt. Woher er die außereuropäischen Objekte bezog, ist, bis auf einen Fall, unbekannt und aufgrund fehlender Quellen nicht recherchierbar. Sicher ist jedoch, dass Weickmann die Gegenstände nicht selbst vor Ort erwarb. Da er selbst nicht außerhalb Europas reiste, muss er sie über Zwischenhändler bezogen haben.
Die Reste der Sammlung Weickmann gelangten zwischen 1785 und 1825 in den Besitz der Stadt Ulm und waren ab 1857 als Depositum beim "Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben". Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Objekte aus der Wunderkammer mit dem Bestand des Altertumsvereins in das neu gegründete Gewerbemuseum und 1925 ins Museum der Stadt Ulm.