Das Museum verwahrt Materialien und Werkzeuge des Trossinger Notenstechers Werner Fauser (s. Foto). Fauser absolvierte Anfang der 1950er Jahre eine Lehre zum Notenstecher im Hohner-Musikverlag in Trossingen.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich im Notendruck ein neues Verfahren durchgesetzt, bei dem etwa ein Millimeter starke Druckplatten aus Zink oder einer Legierung aus Blei, Zinn und Antimon verwendet wurden, in die die Noten mit Stahlstempeln eingeschlagen wurden. Das Notenbild entstand in drei Arbeitsgängen: Zunächst wurde die Notenlinien mit dem Rastral eingedrückt und die Noten und Taktstriche auf die Zeilen verteilt, dann die Musikzeichen und Texte eingeschlagen und schließlich Taktstriche, Stiele und Balken gestochen. Da die Druckplatten nur etwa 100 Abzüge in einwandfreiem Zustand zuließen, wurde seit der Erfindung der Offsett-Drucktechnik im 20. Jahrhundert über ein Umdruckverfahren ausgedruckt. Die Herstellung einer Notenstichseite dauert je nach Inhalt zwischen 8 und 12 Stunden.
1973 wurde die Notenstecherei bei Hohner geschlossen. Durch den Einsatz von Computertechnik in der Druckvorlagenerstellung ist der Beruf des Notenstechers ausgestorben.