Kennzeichnend für den während der Renaissance in Italien entwickelten Kreuzigungstypus ist die verhältnismäßig ruhige und anatomisch richtige Darstellung des Gekreuzigten im Sinne der idealen Schönheit der Antike. Der fein modellierte, muskulöse Körper steht im starken Kontrast zu den häufig ausgemergelten Darstellungen der Gotik. Christus hängt tot am Kreuz und, obwohl die Seitenwunde und die Nägel in seinen Händen und Füßen sichtbar sind, stören sie die ruhige Szene kaum. Sein nach vorne rechts geneigtes Haupt trägt keine Dornenkrone, sondern ist mit einem Heiligenschein in der Form einer Scheibe versehen. Das Kreuz zeigt die Evangelisten mit ihren Symbolen in Vierpässen an den Balkenenden, und die Sonne und der Mond befinden sich in einem weiteren Vierpass hinter Christi Beinen.