Angebracht an der silbernen Kette sind ein Kosmetikset mit rundem, scheibenförmigem Flakon (enthielt getränkte Baumwollfasern) sowie ein dreiteiliges Miniaturbesteck. Die Vorder- und Rückseite des Flakons ist jeweils mit der erhabenen Darstellung eines sechszackigen Sterns mit Halbkugeln an den Spitzen geschmückt. Die Zwischenräume zwischen den Strahlen sind flächig mit einer feinen Buckelung ausgefüllt, das Ganze mit einem Perlkranz eingefasst. Die Seitenfläche zeigt zwischen sechs schlanken, angesetzten Kegeln mit abgeplatteten Kugeln an den Spitzen eine rautenförmige Schraffur. Der ebenfalls angesetzte, schmale gerade Hals wird von zwei Ösen flankiert, an denen je eine Fuchsschwanzkette befestigt ist. An einer weiteren Kette, seitlich in eine dieser Ketten eingehängt, ist der blütenförmig verzierte Verschluss des Flakons befestigt. Die beiden Ketten sind nach ca. 8,0 cm durch ein kurzes, quer liegendes Kettenstück verbunden, an dem in der Mitte wohl eine weitere Kette befestigt war. Diese weist den tordierten Schaft eines abgebrochenen Kosmetikgeräts auf und weicht in Material (matteres Silber) und Ausführung (längere Kettenglieder) von den restlichen Kettenstücken ab. Es könnte sich hierbei um eine spätere Ergänzung bzw. Reparatur handeln. Die beiden äußeren Ketten tragen an ihren Enden ebensolche Gerätschaften, von denen nur der Ohrlöffel noch in seiner Funktion erkennbar ist. Das andere Instrument könnte eine Pinzette gewesen sein. [Stürzebecher, M. 2010: Die mittelalterliche jüdische Kultur in Erfurt. Bd. 1, S. 262. Weimar.]