Postkarte im Querformat.
Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse.
Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst:
"Am 30.9.18. // Meine aller liebste gute Idel! // Meine liebe süße kleine Mausi! // Heute wieder der erste Sonntag im Felde. // Also heute vor 8 Tagen war der verhängnis- // volle Tag, wo ich von meinem trautem // heim Abschied nehmen sollte. Es wurde // aber noch anders, und es war noch // einmal ein wunderbarer Sonntag. // Wenn das Scheiden am nächsten ist, // dann fühlt man erst richtig wie man // einander lieb hat. Als ich am // Sonnabend Abend aus der Arrestzelle // kam gegen 7 Uhr konnte ich gleich // wieder 9 Uhr auf Wache ziehen und // habe also heute Sonntag von 3-5 Uhr // meine letzte Wachnummer gestanden. // Heute Sonntag meldete ich mich // bei unsern Chefarzt vom verbüßten // Arrest zurück. Er sagte zu mir // ich sollte das nächste mal pünktlich ein- // treffen, sonst bekäme ich das nächste // Mal ein paar Tage mehr. Der Chefarzt // hat wenig gesagt, aber der Herr Feldwebel // ist ein unliebsamer Mensch. Meine // liebe Idel ich habe nun noch ein Anliegen. // Bitte besorg mir doch mal eine Tube Kleb- // stoff und zwar habe ich bei den Buchbin- // der in der Dimpfelstraße, wo wir für // Heini zum Tausch´chen etwas kaufen // wollte, aber es war zu voll, solche Tube // gesehen. Also schicke diese mit in einen // [...]aren Karton. Ich habe auch schon etwas // Fett für dich meine kleine Zuckerschnute. // Also für heute herzliche Sonntagsgrüße // und Küsse von Deinem Arthur // Auf Wiedersehn!".
Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer Dorfansicht. Handschriftliche Notiz mit Tinte: "vor Verdun Dommary" sowie mit Bleistift: "In diesem Dorf, habe ich also meinen ersten Arrest verbüßt solange ich Soldat bin.".