Die Reiseapotheke ist eine englische, um 1840 hergestellte Arbeit. Solche Apotheken wurden von reisenden Ärzten und Apothekern, aber auch von privilegierten Kaufleuten oder Adeligen mit den wichtigsten Arzneien in Fläschchen, Zinnbüchsen und Salbendosen mitgeführt. Des Weiteren enthielten sie wichtige Utensilien zum Mischen und Verabreichen der Mittel.
Die Reiseapotheke enthält in den aufklappbaren Kabinetten jeweils sechs Schliffglasflaschen und in einem separaten aufschiebbaren Fach auf der Rückseite noch einmal fünf Flaschen, im Hauptfach sechs Flaschen. In den Schubladen befinden sich Fläschchen und Salbengefäße. Für die Verabreichung und Dosierung findet man eine kleine Handwaage mit Gewichten, einen Glasmörser, Spatel, einen handgefertigten Hornlöffel und einen Messbecher. Im Oberteil des Deckels ist ein versenkter Metallgriff angebracht, um dieses Behältnis, das ohne Arzneimittel ein Gewicht 9 kg aufweist, besser tragen zu können.
Welcher der Elsper Apotheker, eine Apotheke gibt es dort seit 1858, zuletzt mit diesem Reiseutensil unterwegs war und wie das gute Stück aus England den Weg ins Sauerland fand, ist leider nicht bekannt. Fakt jedoch ist, dass die Apotheke seit Apotheker Joseph Heinrichs zunächst an seinen Schwiegersohn Konrad Dunckel, ebenfalls Apotheker in Elspe und 1953 Gründer der Johannis-Apotheke in Grevenbrück, später an dessen Sohn Dieter und zuletzt an Thorsten Dunckel in nunmehr vierter Generation, von Apotheker zu Apotheker weitergereicht wurde.