Beim Schrämen wird mittels eines spitzen Eisens, häufig auch Schrämeisen genannt, ein schmaler Schlitz in das Gestein geschlagen. Die Sammlung beherbergt einige solcher Eisen. Bei diesem steinernen Werkzeug handelt es sich jedoch in erster Linie um ein ethnologisches Objekt. Es stammt aus dem Hinterland der Goldküste in Ober-Guinea, etwa zwei Tagesreisen von der Küste entfernt. Vielkantig geschliffen, besitzt es an einem Ende eine Schneide und ist am schwachen Ende schräg abgeschliffen. Laut Überlieferung glaubten die Bewohner, es handele sich bei derartigen Stücken um Donnerkeile, die vom Himmel gefallen waren. Verwendung im Arbeitsalltag fand das Werkzeug dann vor allem zum Graben in goldführenden Alluvionen und zur Bearbeitung von Goldseifen. Es kam bereits im Jahr 1847 nach Freiberg und zählt damit zu den frühesten Stücken des Sammlungsteils „Geschichte des Bergbaus“.