Stahlstich der Ebernburg. Links unterhalb des Bildmotivs steht die Angabe „Verhas del.“ für lat. delineavit, gezeichnet von Theodor Verhas. Rechts steht „Frommel & Winkles sculp.“ für lat. sculpsit, gestochen von Carl Ludwig Frommel und Henry Winkles. In der Mitte sind die Angaben zum Motiv und Verlag: „Ebernburg / bei Creuznach / (Rheinpfalz) / Verlag v. A.H. Gottschick in Neustadt a.d.H.“.Veröffentlicht wurde der Stich in Franz Weiss: Die malerische und romantische Pfalz, Neustadt 1840.
Blick vom gegenüberliegenden Ufer der Nahe auf Ebernburg und die gleichnamige Burg. An beiden Seiten des Ufers sind Angler und Fischer. Am Fuße des Burgfelsens liegen vereinzelt Gehöfte. Die Burg ist in ihrem Zustand als Ruine vor den Renovierungsarbeiten zu sehen. Rechts im Stich sind die Felsformationen des Rotenfels zu sehen.
Eine genaue Datierung der Ebernburg ist schwierig, da in den frühen Urkunden keine Unterscheidung zwischen Burg und Dorf vorgenommen wurde. 1347 war die erste Nennung der Burg in einer Urkunde. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie zur „Herberge der Gerechtigkeit“, da dort einige Reformatoren Schutz fanden. Nach dem gescheiterten Feldzug Franz von Sickingens gegen den Erzbischof von Trier wurde die Burg 1523 belagert, geschleift und abgebrannt. 1542 erhielten die Söhne Franz von Sickingens die Erlaubnis zum Wiederaufbau. Nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde sie geschleift und sie verfiel im Verlauf der Zeit zur Ruine. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erste Neubauten im pseudogotischen Stil errichtet. Zwischen 1954-1971 erfolgte ein Neubau der Burggebäude. Die historische Bausubstanz wurde nur in geringem Maße berücksichtigt. Die Burg befindet sich im Stadtteil Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. [Kathrin Koch]