Das Porträt zeigt Karoline Friederike Wilhelmine, Prinzessin von Baden und Königin von Bayern. 1797 heiratete sie den verwitweten Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, der 1799 als Maximilian IV. seine Regierung als Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Jülich und Berg sowie Kurfürst von Kurpfalz-Bayern des Heiligen Römischen Reichs antrat. Am Ende des Dritten Koalitionskrieges im Dezember 1805 wurde Bayern im Vertrag von Brünn und im Frieden von Pressburg durch Napoleon zum Königreich erhoben. Aus dem bayerischen Herzog wurde dadurch im Januar 1806 König Maximilian I. Joseph von Bayern und Karoline von Baden wurde die erste bayerische Königin. Karoline soll Napoleon gegenüber jedoch nicht wohlgesonnen zu sein und stellte sich wohl zunächst auch gegen die Verheiratung ihrer Stieftochter Auguste Amalia mit dem Stiefsohn Napoleons Eugène de Beauharnais. Bemerkenswert ist der Umstand, dass Karoline auch als Königin von Bayern ihren protestantischen Glauben beibehalten durfte, was sich integrierend auf die (neu hinzugekommenen) protestantisch geprägten Regionen - etwa in Franken - innerhalb des eigentlich streng katholischen Bayerns auswirkte.
Die Lithografie basiert auf einem Gemälde von Joseph Karl Stieler, der ab 1820 bayerischer Hofmaler war und zahlreiche Porträts der königlichen Familie anfertigte. [Johanna Kätzel]