Der Bergfilm-Pionier Arnold Fanck und der Bergsteiger und Filmstar Luis Trenker bürgten mit ihren Namen für die besondere Qualität der neuartigen Trockenwolle – ebenso wie die Crew der Arktis-Expedition des Luftschiffs LZ 127, die Sportfliegerin Elly Beinhorn und der Fußballclub Bayern München. Die Entwicklung des neuartigen Produkts wurde von einem modernen Marketing begleitet.
Neben dem Maschinenbau und der Metallverarbeitung war die Textilindustrie prägend für Esslingen. Merkel und Kienlin (vormals Merkel und Wolff) verarbeitete Schafswolle zu Strick- und Kammgarnen. Bereits um 1900 lieferte der Weltmarkt die Rohstoffe der deutschen Textilindustrie. In Esslingen wurde überwiegend australische und argentinische Wolle verarbeitet. Der Vormarsch synthetischer Textilien sowie die Globalisierung der Textilbranche als Ganzes läutete in Esslingen das Ende ein: 1971 endete nach vier Generationen ein Stück Esslinger Industriegeschichte. Das Gelände der einstigen Kammgarnspinnerei auf den Neckarwiesen wurde zu einem Park umgewandelt.