Für die Mittelsteinzeit ist die Bevorratung mit roten Mineralfarbstoffen und deren Verwendung mehrfach festzustellen. Viele Bestattungen dieser Zeit weisen wie Bad Dürrenberg rote Farbspuren an den Beigaben und Skelettresten auf. Einmalig ist jedoch der Nachweis eines Gerätes zum Entnehmen oder Aufbereiten der Farbe. An einem Knochenspatel aus dem Mittelfußknochen eines Rothirsches hafteten noch Farbreste, die chemischen Analysen zufolge eindeutig von dem gleichfalls beigegebenen Roteisenstein (Rötel) stammen. Die Abnutzungsspuren an der Spitze deuten weniger auf ein Auftragen von Farbe als auf einen schabenden Gebrauch des Gerätes hin. Auch die ebenfalls aus dem Grab stammende Rötel-/Hämatit-Knolle zeigt entsprechende Spuren.