Bei Rettungsgrabungen aufgrund des fortschreitenden Braunkohletagebaus im Jahre 1967 wurden in Königsaue menschliche Siedlungsspuren untersucht, die von der Linienbandkeramikkultur bis zur älteren Eisenzeit reichten.
Im gleichen Jahr übergab der örtliche Bodendenkmalpfleger ein gut erhaltenes flaschenförmiges Gefäß (ca. 4900 v. Chr.), eine sogenannte Butte, das von einem Grubenarbeiter zusammen mit weiteren Gefäßen bei Abraumarbeiten geborgen worden war. Der genaue Fundkontext war nicht mehr zu rekonstruieren, es ist aber durchaus anzunehmen, dass es sich bei den Gefäßen um Grabbeigaben einer zerstörten Bestattung handeln könnte.
Butten sind in Mitteldeutschland bisher nur für die Linienbandkeramikkultur überliefert. Sie wurde offensichtlich an den vier Henkelösen aufgehängt. Auf der Oberfläche wird eine "Bildergeschichte" erzählt, die eng mit den religiösen Vorstellungen der frühen mitteldeutschen Ackerbauern verbunden werden kann. Dabei werden verschiedene Symbole und Darstellungsformen mit dem frühbäuerlichen Fruchtbarkeitskult in Verbindung gebracht.