Gedruckte Ansichtskarte nach einer Fotografie, auf der Anschriftenseite Linienvordruck für Postkartennutzung, links oben bezeichnet "Sauen b. Pfaffendorf i. Mark", darunter handschriftlicher Text "Fröhliches Weihnachtsfest wünscht Emilie Warnke." In der rechten Hälfte adressiert "An Herrn Heinrich Bier / Berlin / Lässingstr. No. 1." Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke "DEUTSCHES REICH", abgestempelt "PFAFFENDORF (MARK) 26.12.14.12-1N." – Keine Herstellerangabe.
Mit der Adressierung wollte die Absenderin offensichtlich eine besondere Freude bereiten, denn der Adressat ist der damals gerade erst acht Jahre alte Sohn des Mediziners Prof. Dr. August Bier (1861–1949), Direktor der Chirurgischen Universitätklinik Berlin. Die Familie, zu der noch drei jüngere Töchter gehörten, wohnte 1914 in Berlin NW 23, Lessingstraße 1 (Adressbuch 1914, S. I 226). Vater August hatte daneben 1912 das (Wald-)Gut Sauen erworben, das er nicht nur bewirtschaftete, sondern auch als Zweitwohnsitz nutzte. Die Postkarte verweist auf persönliche Kontakte der Familie zu dort Ansässigen, die irrtümliche Schreibweise "Lässingstraße" deutet zugleich wohl die ländliche Distanz zur Berliner Lebenswelt Biers an. Der Adressat, Heinrich Bier (1906–1983), war später selbst Forstmeister in Sauen, er liegt, wie sein Vater und weitere Verwandte, auch dort begraben.
Provenienz: Altbestand des Archivs.