Lehrtafel aus der Aluminiumfabrik Lauta, um 1930, Leihgabe Freunde der Ev. Kirche Lauta e.V.
Hintergrundtext zur Lauta-Siedlung in der Sonderausstellung "Werksiedlungen in Brandenburg", wobei Lauta in Sachsen liegt:
Ab 1917 entstanden unweit des Dorfs Lauta bei Hoyerswerda unter staatlicher Regie die Vereinigten Aluminiumwerke AG (VAW) und eine weitläufige Werkssiedlung. Über vierhundert Wohneinheiten auf 35 Hektar machten Lauta-Nord zu einer der größten Werksiedlungen der Zeit mit einer üppigen Ausstattung. Zum Programm gehörten Ladenzeilen, Kino, Apotheke, Post und zwei Schulen. Zwei Kirchen und „das schönste Stadion der Niederlausitz“ ergänzten die Ausstattung.
Ist die Schaufront von halbkreisförmig angeordneten Mehrfamilienhäusern durschritten, öffnet sich die Siedlung entlang der Straßen in Wohnareale mit eigenen stadträumlichen Motiven. Blickachsen, Torbögen und Plätze bieten pittoreske Kompositionen, die in ihrer Vielfalt als typisch städtisch gelten können. Die Wohnhäuser weisen mit unterschiedlichen Schmuckformen den Status ihrer Bewohner aus. Schaden nahm die Siedlung durch Bombardierung und Demontage. Auch die umfängliche Sanierung ab 1998 veränderte insbesondere durch Maßnahmen der Wärmedämmung die ursprüngliche Erscheinungsform.
Die Stadtkirche, Baujahr 1924, konnte mit einem Sonderprogramm der Denkmalförderung gesichert und durch das Engagement des Vereins der Freunde der ev. Kirche Lauta Stadt e.V. mit neuem Leben gefüllt werden. Heute gibt es hier unter anderem Film- und Theatervorführungen, Vorlesungen und Konzerte.