Die von einem sonst nicht nachweisbaren Maler E. A. Hoffmann gefertigten Ansichten zeigen auf der Vorderseite im Abendlicht und in freier Behandlung der topographischen Situation die Glienicker Brücke vom Babelsberg aus, im Vordergrund am Ufer ein Steg, rechts wohl ein Teil eines Lastkahns an Pollern auf dem den Tiefen See durchströmenden Teltowkanal. 1907 wurde der Kanal angelegt und in diesem Zusammenhang anstelle der backsteinernen niedrigen Brücke mit Zugdurchlass die hohe Stahlkonstruktion der Glienicker Brücke errichtet. Auf der Rückseite ist eine Ansicht der Stadt Brandenburg an der Havel dargestellt, im Hintergrund das Stahl- und Walzwerk mit seinen rauchenden Schloten, und zwar nach den Erweiterungsbauten der 1920er Jahre. Den Silokanal im Vordergrund beleben zwei Lastschiffe. Es ist ein Interesse des Malers an ingenieurtechnischen Neuerungen erkennbar, die wenig detailliert ausgeführte Malerei könnte in die 1930er oder 1940er Jahre gehören. Vielleicht war auch er einer der vielen Schüler der Wredowschen Zeichenschule in der Stadt, der im wirklichen Leben beispielsweise als Ingenieur technischen Aufgaben nachging.
Die Malerei ist auf der Vorderseite rechts oben signiert "Werner E. A. Hoffmann", die Leinwand ist leicht beulig, die Oberfläche ist vergilbt und leicht verschmutzt. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.
Literatur:
Vgl. Geiseler, Udo; Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 358f.