Dieses späte Gemälde reiht sich in Illies’ zahlreiche Darstellung von Bäumen und Obstgärten. Ein Leitmotiv im Schaffen des Künstlers sind Wurzeln und Stämme, besonders fasziniert zeigt er sich indessen vom Geäst. Einen 1906 während eines Aufenthalts bei seinem einstigen Lehrer Georg Burmester in Möltenort gemalten "Holsteiner Obstgarten" (heute in Familienbesitz) bezeichnete der Maler selbst stets als sein Meisterwerk.
Das vorliegende Gemälde zeigt im Bildaufbau frappierende Ähnlichkeiten mit dem "Obstbaum" (NLI 388). Im Vordergrund angeschnittene Stämme und dahinter fächert sich eine reichhaltige Blätter- bzw.- Blütenpracht, wobei das kleinste Blatt noch ein genaue Ausführung erfährt.
Mit einer gewissen Einschränkung gilt auch für dieses Bild, was Illies über die Entstehung seines Meisterwerks schrieb: "Ich sah die vielen Einzelheiten und war verliebt in jedes Johannisbeerblatt! ... Das Vielgestaltige, Vielverschlungene wurde mein Element und ich mühte mich, Ordnung hineinzubringen" (Brief an Rudolf Siegmund, 18.4.1936, Gleimhaus, Nl Illies). Mit seinen Obstbäumen und Obstgärten hat Illies einen ganz eigentümlichen Bildtypus geschaffen.