Schaftform; Cul-de-lampe aus vergoldetem Holzkuchen in vergoldeter Glasschale; darin stecken 16 Glasarme; zwischen den 8, in sich gedrehten s-förmigen Kerzenarmen befinden sich noch 8 nach oben doppelt s-förmig gewundene Zierarme; die Kerzenarme sind durch Reifen aus geschliffenen Lüstersteinen - behängt mit kurzen Ketten aus geschliffenen Buchteln - verbunden, die Zierarme durch einen gleichartigen etwas kleineren Reifen, worauf sich kleine geschliffene Hohlglasvasen befinden, die durch Behangketten miteinander verbunden sind; auf dem Schaft sind geschliffene balusterförmige Hohlglasteile aufgereiht; unter der Bekrönung noch ein kleiner derartiger Ring, nach oben mit dem Schaft verbunden durch auf gebogene Metallstäbe aufgereihte facettierte Perlen, die die Form einer Krone ergeben; Bekrönung aus Holzkuchen in vergoldeter Glasschale, worin durch Behangketten verbundene gläserne Zierarme stecken; der Bas-de-lustre ist ein mittelgroßer Reifen aus geschliffenen Lüstersteinen, behängt mit kurzen Ketten aus geschliffenen Buchteln gebildet, in der Mitte hing eine kleine Glasglocke mit kurzen Behangkettchen.
Diese Kronleuchter waren das Modernste, was in dieser Zeit in Böhmen hergestellt wurde. Eine Zeichnung im Musterbuch der Fa. Jancke & Cie. in Bor (siehe Bestandskatalog Klappenbach 2001, S. 84, Abb. 84) von ungefähr1835 weist große Ähnlichkeiten mit diesen Kronleuchtern auf. Diese Provenienz konnte aber noch nicht bewiesen werden, da die Produkte dieser Firma noch nicht erforscht wurden. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Firma Jancke & Cie. in Novy Bor sicher nicht die Einzige war, die diese Kronleuchter hergestellt hat. Der Kronleuchter gehörte zu den ersten nachgewiesenen Stücken, die trotz des in diesen Jahren noch bestehenden Einfuhrverbotes für böhmische Glaswaren vom Königshaus in Böhmen gekauft wurde. Der Kronleuchter gehört zur Originalausstattung des Schlafzimmers der Königin Luise im Schloss auf der Pfaueninsel.
Käthe Klappenbach