Das 1779 nach Entwurf von Georg Christian Unger (1743–1799) erbaute Haus Waisenstraße 18, Ecke Brandenburger Straße bildete das Pendant zu dem ebenfalls von Unger entworfenen und im selben Jahr erbauten Eckhaus Waisenstraße 24. Mit einer über beide Geschosse reichenden Putzbänderung, Rundbogenfenstern im Erdgeschoss und vertieften, mit Puttenreliefs gefüllten Brüstungsfeldern darüber wiesen beide Häuser nahezu identische Fassaden auf. Um 1820 war das Haus Waisenstraße 18 wie zuvor seine Nachbarn Nr. 19–23 baufällig. Während diese 1817 abgerissen und durch Schinkels Zivilcasino bis 1824 ersetzt wurden, plante man hier anfangs nur eine Reparatur. Schließlich entschied man sich 1822 zu einem am Vorgänger orientierten Neubau und stellte dafür 7.300 Taler aus dem Immediatbaufonds bereit; Abriss und Neubau erfolgten 1823. Eine Aufstockung 1891 und Ladeneinbrüche haben das Haus seither stark verändert. Das Blatt ist übrigens die Freihand-Pause einer nicht mehr vorhandenen Originalzeichnung von Christian Heinrich Ziller (1791–1868). [Thomas Sander]
bez.: o.r.: zu No: 9; Ansicht und Durchschnitt / zu dem Schilpschen Wohnhause an der Waisen und / Brandenburger Straßen Ecke / in Potsdam.; u.l.: I. 4672 / (Waisenhausstr. 18); u.r.: Berlin 13/4 22.; I. 4074; H. Ziller