Der Fundort gibt dem Spiel seinen Namen: Die Karten wurden in einer Kirche bei dem Schweizer Ort Muri hinter dem Altar gefunden. Erhalten sind lediglich Zahlenkarten, Daus bis Zehn. Neben den deutschen Farbzeichen Eichel, Blatt, Herz und Schelle sind kleine Szenen auf den Karten zu sehen. Die teilweise nur noch als Fragmente erhaltenen Karten erzählen oft drastisch aus dem Alltagsleben der Leute, die wohl mit solchen Karten gespielt haben. Dargestellt sind handgreifliche Szenen, Paare und ein Narr (Schelle-4), aber auch Affe, Bär, Fuchs und Ziegen.
Der Fundort der Karten legt nahe, dass Kartenspiele im 16. Jahrhundert kein ausschließliches Phänomen der Oberschichten mehr waren.
[Annette Köger]